Oft verwenden Fotografen die 3. Person, um ein paar Worte über sich auf ihrem Blog zu verlieren. Das möchte ich nicht.
Mein Name ist Fabian Hüsser, bin verheiratet und Vater von 2 erwachsenen Kindern. Seit über 25 Jahren bin ich in der IT tätig. Meine Erstausbildung war allerdings eine Lehre als Landschaftsgärtner. Vermutlich entwickelte ich damals ein Auge für die Gestaltung der Landschaften. Als Ausgleich zum Bürojob, begann ich vor rund 10 Jahren mit dem bewussten Fotografieren.
Leidenschaften
Die Fotografie, speziell die Landschafts- und Naturfotografie zählt zu einer meinen grossen Leidenschaften. In der Natur unterwegs zu sein und nach schönen Motiven Ausschau zu halten, lassen mich oft Raum und Zeit vergessen. Die Kombination von wandern und fotografieren hat für mich schon fast etwas Meditatives. Dafür bin ich oft auch in meiner unmittelbaren Umgebung unterwegs. Das Bekannte auf eine andere und interessante oder einfach schöne Art zu zeigen, reizt mich sehr. Fast mehr, als exotische Motive.
Obwohl ich kein Stadtmensch bin, fotografiere ich auch gerne in Stadtlandschaften, das am liebsten zu frühen Morgen- oder späteren Abendstunden. Da faszinieren mich die Lichter, Linien und Formen. Daneben beschäftige ich mich auch gerne mit der Macro-Fotografie. Mit ihr kann ich wunderbar in fremde Welten eintauchen.
Eine weitere grosse Leidenschaft ist der Modellbau. Seit meiner Jugendzeit baue ich ferngesteuerte Funktionsmodelle, speziell angetan bin ich von Nutzfahrzeugen und sogenannten Scale-Crawlern (4WD Geländefahrzeuge) und das Restaurieren von älteren RC Cars aus den 70 – 90er Jahren. Darüber berichte ich seit längerem auf meinem Modellbaublog funktionsmodellbau.ch und meinem Youtube Kanal SWISS RC CHANNEL. Allerdings musste diese Faszination aus Zeitgründen etwas in den Hintergrund treten.
Randbemerkung
Ich habe für mich entschieden, dass ich in meinen Texten keine künstliche Genderschreibweise verwenden will. Wenn ich von Fotografen spreche, denke ich nicht an einen Mann, sondern einen oder mehrere Menschen, der fotografiert. Wenn ich von Menschen spreche, inkludiert das ganz einfach alle.
Kreativ
Heutzutage benutzen wir technische Geräte oder Gadget für den Medienkonsum von mehr oder weniger kreativen Erzeugnissen, in Form von Bildern, Filme, Bücher und vieles mehr. Mit der Foto- und Videografie kann ich mich mit technischen Hilfsmittel meine Kreativität ausleben. Genau das gefällt mir daran. Natürlich spielt dabei die Technik eine zentrale Rolle. Trotzdem ist für mich der kreative Prozess viel wichtiger. Es gibt in der Fotografie auch bestimmte Trends. Mein ganzes bisheriges Leben interessierten mich Trends nur am Rande. In der Fotografie nehme ich sie zwar war, aber meine eigene Kreativität ist mir wichtiger, deshalb lasse ich die kurze Lebensdauer von Hypes oft an mir vorbei. Das ist mit ein Grund, warum ich nicht oft den bekannten Spots der Welt nachrenne. Die wurden schon so oft und immer gleich abgebildet, dass ich das nicht auch noch tun muss – mit wenigen Ausnahmen. Viel spannender finde ich ein Motiv aus der täglichen Umgebung so abzulichten, dass es bei anderen Leuten Emotionen weckt und Gefallen findet.
Bewusst
Unsere Welt ist schnelllebig. Dinge kommen und gehen, oft viel zu schnell und viele Themen werden nur noch oberflächlich behandelt und müssen stets knackig sein. Um nicht irgendwann im Hamsterrad gefangen zu sein, ist es wichtig abzuschalten. Die Batterien neu zu laden. Ich fand das nicht im Sport, Yoga oder ähnlichem, sondern im bewussten fotografieren. Dabei setze ich mich intensiv mit einem Motiv auseinander. Studiere dafür die Landschaft, Einflüsse der Natur, die Jahreszeiten und das Verhalten der Tierwelt. Man ist nicht „nur“ Fotograf, sondern auch ein bisschen Meterologe, Ornithologe oder auch eine Spur von einem Jäger. Dafür wende sehr viel Zeit für die Planung, wie auch für die Umsetzung, auf. Ich setze mich intensiv mit vielen Details zum Motiv auseinander und überlasse möglichst wenig dem Zufall.
Das nenne ich bewusstes Fotografieren.
Fotografieren, Video und Timelapses
Das Fotografieren füllt meine Freizeit ziemlich gut aus, So gut, dass meine zweite Leidenschaft RC Modellbau etwas auf der Strecke bleibt. Somit auch das Produzieren von RC-Videos, welche ich auf meinem Youtube Kanal SWISS RC CHANNEL veröffentliche. Doch die Zeit kommt bestimmt auch wieder.
Nebst der Fotografie und Filmen, liebe ich auch das Thema Zeitraffer und produziere doch hin und wieder kürzere Sequenzen von Naturereignissen oder Stadtszenen.
Meine Entwicklung und weitere Schritte
Zu Beginn meines fotografischen Werdegang machte ich auch die Klick-Phase durch. Also alles, was geht, möglichst planlos zu fotografieren. So im Stil Jäger und Sammler ohne Mehrwert. Bis ich merkte, dass ich in einer Agglomeration mit Strommasten und Terrassenhäusern auch Landschaftsfotografie betreiben kann. Ich begann mich bewusst mit schönen Bäumen, Bächen oder Hügeln in meiner unmittelbaren und besiedelten Umgebung zu befassen.
Autodidaktisch brachte ich mir die technischen Grundkenntnisse selber bei. Dabei war mir Youtube und andere Social-Media Kanäle sehr hilfreich. Die digitale Fotografie macht einem das Üben auch relativ einfach. Man sieht sofort das Ergebnis und kann schnell korrigieren. Somit ist die Lernkurve recht hoch. Bewusst fotografieren bedeutet für mich, dass ich mich mit dem Motiv auseinandersetze, indem ich das Bild gestalte und auf Lichtsituationen eingehe. Ich bilde zwar einen Moment ab, aber der ist nicht vergleichbar mit einem Foto zur Erinnerung. Das ist dann „nur“ ein Foto, ein Abbild von einem Moment. Das kann genauso wertvoll sein. Aber bewusstes Fotografieren der Landschaft ist wahrscheinlich am ehesten mit einem Kunstmaler vergleichbar. Es heisst ja nicht umsonst – Fotografien bedeutet Malen mit Licht.
Lange Zeit beschrieb ich das das kurz und knackig so: Ich mache keine Fotos, ich kreiere Bilder. Mit dem Aufkommen von generativer KI/AI, mit der man eben Bilder generieren kann, stimmt meine bisherige Erklärung nicht mehr so ganz.
So nach und nach sind einige Kameras und Objektive für die verschiedensten Aufgaben dazugekommen. Zu Beginn zahlte ich auch Lehrgeld, lernte davon aber sehr viel. Mich interessiert die Technik, aber die oft diskutierten Materialschlachten nicht. Die finde ich eher langweilig. Für mich zählt der Prozess und natürlich das Ergebnis!
Luftbilder
In der Luft- und Videofotografie bin ich auch unterwegs – begonnen hatte ich mit einem Multicopter DJI Phantom 3 Advanced. Dieser wurde mittlerweile durch eine DJI Phantom 3 Professional ersetzt und weiter ergänzt mit einer DJI Mavic 2 Pro. Dabei wird es vorerst bleiben.
Die ganze Diskussion über Drohnen ist zwar anstrengend, aber auch wichtig. Mich nervt nur, dass fast jeder mitreden will, aber sehr oft nur ausgeliehenes Halbwissen mitbringt.
Ich bemühe mich, die Privatsphäre anderer zu berücksichtigen. Fliege nur auf Sicht. Privatgrundstücke überfliege ich frontal nur mit dem Einverständnis vom Eigentümer und den Nachbarn bzw. eigentlich gar nicht mehr. Vorwiegend mache ich nur Landschaftsaufnahmen. Da es an den meisten Orten, die für mich interessant wären, ein Flugverbot besteht (z.B. Naturschutz-, Wildschutz-, oder Uferzonen), hat meine Aktivität mittlerweile diesbezüglich sehr nachgelassen.
Über diese Thematik habe ich bereits schon einiges zusammengetragen und kann gerne nachgelesen werden.
Equipment
Früher oder später wird fast jeder Fotograf mit der Frage nach seiner Ausrüstung gefragt. Wie bereits erwähnt, kann ich mit Materialschlachten nicht viel anfangen. Wer mit wenig viel erreicht, macht auf mich mehr Eindruck. Für alle, die mit Fotografieren neu beginnen möchten, die Kamera macht nicht das Bild, sondern ist nur das Werkzeug dazu. Die Fotos werden nicht automatisch besser, mit einer sogenannten Profi-Kamera! Klingt abgedroschen, ist aber so.
Trotzdem werde ich immer wieder nach meinem Equipment gefragt, deshalb liste ich die wichtigsten Geräte nachfolgend auf. Das komplette Set hab ich auf kit.co gelistet.
Kompromisse
Die Fotografie besteht nur aus Kompromissen, es gibt keine perfekte Kamera für alles, kein Objektiv, das sämtliche Bedingungen abdeckt. Kein bestes Stativ und auch kein Fotorucksack für alles. Deshalb sind Kaufberatungen auch immer sehr schwierig. Hängt sehr stark davon ab, was künftig fotografiert werden will. Landschaftsfotografie hat andere Anforderungen, als Tier- oder Portraitfotografie und ist natürlich auch abhängig vom persönlichen Budget.
Ich neige dazu zu raten, mit einer guten Mittelklasse zu beginnen. Vielleicht auch gebraucht, einfach um zu sehen, ob das Hobby einem überhaupt gefällt. Mit dem Appetit kommt der Hunger und die Anforderungen verändern sich mehrmals in einem Fotografenleben.
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